Bleibt Plötze in Form?

Was wir alle wissen: Sport ist wichtig. Zum einen fördert er die Gesundheit und die Lebensqualität. Zum anderen hilft er uns gegen ein schwabbeliges Äußeres. Ich bin leider nicht genetisch zur Bohnenstange veranlagt, und mein Körper bereitet sich ständig auf die nächste Hungerkatastrophe vor. Also muss ich einerseits trainieren und andererseits eine Ernährungsexpertin sein. Doch schon im sesshaften Alltag ist es schwierig genug in Topform zu kommen. Aber egal was wir uns einreden, eigentlich scheitert es nur an uns selbst. Doch wenn man dran bleibt, kann sich immerhin eine gewisse Regelmäßigkeit zum Sporttreiben einschleifen.

Aber Sport im Vanlife ist ein ganz anderes Level

Dank dem Vanlifetrend in den sozialen Medien denkt man erst mal an gut gekleidete schöne Menschen, die spirituelle Yogafiguren auf Felsen am Meer machen.

So sieht es bei uns auch immer aus!
Zumindest so ähnlich…

Obwohl Larry vorher hin und wieder Yoga praktizierte, ist es seit dem Vanlife quasi zum Erliegen gekommen. Außer wenn sein Rücken schmerzt oder er trendige Yogabilder machen möchte.

Als wir noch sesshaft waren, gingen wir gern und regelmäßig bouldern. Dieser Sport ist so fordernd, dass er uns ausreichend fit hielt. Zum Glück für mich, denn auf was anderes hatte ich keine Lust. Doch obwohl es ein Trendsport ist, gibt es leider nicht an jeder Ecke der Welt eine Halle. Dazu kommt jedesmal der stolze Eintrittspreis, bei dem man es sich als sparsamer Vanlifer zweimal überlegt. Dementsprechend ist auch diese Tätigkeit nahezu zum Erliegen gekommen.

Abenteuer Vanlife

Wenn ich früher an Vanlife gedacht habe, dann dachte ich an einen total abenteuerlichen Lifestyle, bei dem man ständig krasse Berge erklimmt und Kanu fährt. Die Realität ist, dass man durch diesen Lebenswandel nicht zu einem anderen Menschen wird. Wenn du also jetzt schon ständig aktiv bist und Snowboarding, Mountainbiken und Wildwasser-Rafting zu deinen Hobbys zählst, dann stehen die Chancen gut, dass du diesen Hobbys auch im Vanlife nachgehen kannst, vor allem wenn du das ganze Equipment dabei hast.

Aber wenn man eher so ist wie ich, also kein versierter Extremsportler, dann hast du zwar Lust hier und da ein Abenteuer mitzunehmen, aber es ist einfach zu teuer um es allzu oft zu machen. Also auch nichts, das zum Fithalten taugt.

Der kostenlose und vielseitige Freizeitsport Wandern

Als ich noch sesshaft war, war ich so selten wie möglich wandern. Irgendwie bin ich da nie richtig rein gekommen und mir ist immer etwas eingefallen, was ich lieber machen wollte. Aber im Vanlife darf diese kostenfreie Freizeitbeschäftigung nicht fehlen! Obwohl wir sehr viel von Plötze aus sehen, vor allem weil wir ihm nicht gesagt haben, dass er eigentlich kein Geländeplötze ist, lohnt es sich natürlich Orte zu Fuß zu erkunden. Meiner Meinung nach ist eine Städtebesichtigung, zumindest im sportlichen Aspekt auch eine Wanderung.

Unsere bisherigen Wandererfahrungen

Tja, was ich vorher nicht gewusst habe, Wandern muss man können. Und wir können es nicht…

Wenn wir bisher wandern gehen wollten, haben wir online recherchiert was es so in der Gegend gibt, haben irgendwas mit Empfehlungen ausgesucht und sind hingefahren. Selten haben wir dann den Wanderpfad überhaupt gefunden. Sind nach erfolgloser Suche einfach nach gut Glück los marschiert. Und irgendwie im Wald rum zu laufen ist doof.

Wo zur Hölle sind wir? Nach einer Weile habe ich dafür nur noch einen Todesblick übrig.

Einmal wurde uns ein Wanderpfad empfohlen. Erinnert ihr euch noch an den netten Apotheker J.B. in Vichy? Wir fanden kleine Trampelpfade, hilfreiche Wegmarkierungen und hin und wieder gab’s sogar eine Anzeige wie viele km noch vor einem liegen. Ein Traum von einem Wanderpfad!

Eine gute Wanderung beinhaltet einen tollen Aussichtspunkt und einen glücklichen Larry.

Wenn ich so zurück denke, dann fallen mir aber kaum gute Wandererfahrungen ein. Einmal hab ich einen Parasolpilz gefunden und gegessen und musste mich auf dem ganzen Rückweg immer wieder übergeben. Einmal führte der Wanderpfad einfach an einer Straße entlang. Einen Fußgängerweg gab es nicht, und man musste ständig auf die Autos aufpassen.

Unter dem Strich sind wir zwar zu Gelegenheitswanderern geworden, aber da wir echt schlecht drin sind, oder es wenige gute Wanderwege gibt, ist das nicht gerade unsere Lieblingsaktivität geworden. Und es geht zwar als Ausdauersport durch, aber um uns damit fit zu halten, müssten wir es auf jedenfall besser und öfter machen.

Kannst du Wandern? Wenn ja dann sind wir sehr dankbar wenn du uns mal schreibst, was wir deiner Meinung nach falsch machen und was wir besser machen könnten!

Homeworkout

Irgendwann probiert das doch jeder mal aus. In meiner sesshaften Vergangenheit hab ich auch schon das ein oder andere Youtube Homeworkout mitgemacht. Aber solange man coole Alternativen wie Bouldern hat, ist das nicht die erste Wahl.

Aber im Vanlife kommt man um diese kostenfreie Möglichkeit zum Training nicht rum. Es sei denn natürlich man joggt gerne, so wie Larry. Ich hab also irgendwann damit angefangen und muss sagen, dass es eine ziemlich gute Alternative ist. An manchen Tagen sieht dass dann so aus:

Dieses Stillleben hat der fleißige Larry am wundervollen Praia da Barriga fotografiert. Ich war da schon längst im Wasser planschen.

Aber es kommt auch vor, dass wir nicht allein sind. Und weil wir sehr schüchtern sind, trauen wir uns dann nicht unsere Matten auszurollen. Aber aufhalten kann mich das trotzdem nicht! Ich schnapp mir dann halt ein Handtuch und trainiere auf dem Boden in Plötze. Dafür hab ich mir ein intensives Workout zusammen gestellt, bei dem ich nicht hopsen muss, denn ich möchte keine Passanten in Verlegenheit bringen. Training in Plötze funktioniert also ziemlich gut!

Plötzes Körperhygiene

Körperhygiene im Vanlife ist ein riesiges Thema! Wo ist die nächste Duschmöglichkeit? Wie lange ist die letzte Dusche her? Was tun wir wenn wir nicht duschen können? Stinken wir schon? Das sind alles Fragen, die uns im Vanlife ständig beschäftigen und die natürlich maßgeblich beeinflussen, ob wir trainieren oder nicht. Das man auf jeden Fall nicht regelmäßig duschen kann, wird einem schnell klar. Die wenigen, kostenfreien Duschen die man findet, sind natürlich eiskalt. Für den Körper ist das zwar nicht angenehm aber nach allem was man hört sogar gesund. Aber für den Kopf wird das eiskalte Wasser schnell schmerzhaft, so das man ihn immer nur wenige Sekunden unter das Wasser halten kann. Aber trotzdem sind diese richtigen Duschen ein Segen.

Duschen an öffentlichen Stränden benutzen wir wegen dem Publikum nicht so gern. Wenn dann warten wir bis es dunkel ist, und nehmen eine Nachtdusche.

Eine gute und häufig genutzte Alternative ist das Wildduschen. Zu Beginn haben wir das noch in Seen und Flüssen praktiziert. Aber obwohl wir biologisch abbaubare Seifen benutzt haben, haben wir irgendwann gelesen, dass die Seife im Wasser nicht so gut abgebaut werden kann wie im Boden. Also sind wir mittlerweile zu „Eimerduschen“ übergegangen. Dafür braucht man einen Eimer, einen Becher und Seife. Zusammen verbrauchen wir etwa 10L Wasser.

Larry praktiziert vorbildlich eine Wild-Eimer-Dusche

Aber irgendwann kommt man in die Situation, wo weder das eine noch das andere möglich ist. Bei mir war das als ich allein war. Ich habe mich einfach nicht sicher genug gefühlt um mich draußen zu waschen. Also hab ich das schlimmste, meine Haare, in Plötze gewaschen. Das hat erstaunlich gut funktioniert! Und gereicht haben mir dafür 2L! Auch eine super Möglichkeit zum Haare-waschen sind die Behindertentoiletten in Fastfood-Ketten. Hier hat man oft eine Kabine mit eigenem Waschbecken nur für sich. Natürlich sollte man das nicht gerade zu den Stoßzeiten tun, und ich glaube wenn ich im Restaurant einen behinderten Gast sehen würde, würde ich es mir auch verkneifen.

Katzenwäsche

Da es mich ziemlich gestört hat, dass die Körperhygiene dem Training im Weg stand, bin ich mittlerweile zur berühmten Katzenwäsche übergegangen. Auf einen Waschlappen verzichte ich dabei, da er ziemlich viel Wasser wegsaugt und außerdem finde ich ihn irgendwie ecklig. Langfristig ersetzt das zwar keine richtige Dusche aber es ermöglicht mir tägliches Training und brauchen tue ich dafür nur etwa einen halben Liter.

Tja. Es hat zwar eine Weile gebraucht, aber trotzdem hab ich mich jetzt soweit in diesem Lifestyle eingerichtet, dass er mir nicht mehr nur im Weg steht.

Ach ja, und ich kann jetzt Gifs machen!

Ich nenne es: ein Fisch auf dem Trockenen.

2 Gedanken zu “Bleibt Plötze in Form?”

  1. Alexa, Wandern, Die Wüstenführerin.
    Weißt du noch mit dem Osama und sein tragbares GPS Gerät wo wir drei in der Wüste waren, um einen Hash trail zu legen? ‚Don’t worry Alexa. With this modern device we know all time were we are‘.
    Doch dann, ‚Oh, Alexa, Werner the battery is empty. Where are we?‘ Da hast du uns wieder zurückgeführt, da wir Männer uns nur auf das GPS Gerät verlassen hatten und keine Orientierung mehr hatten.
    Das andere Problem mit dem geringen Wasserverbrauch hat man auch in Flugzeugen. Eine Flugzeugtoilette kommt mit 0,3 ltr. Wasser aus pro Spülung. Das wäre was für Ploetze!
    Vielleicht kann der Larry das ja umkonstruieren, von Toilette zur Dusche. Und das mit Hochvacuum. So eine Art Hygiene-Staubsauger.
    Dann aus der Dusche ‚Autsch .. Aua …ahhhh …. Mist wo sind meine Haare geblieben … Larry ich haue dir gleich die Dusche um die Ohren …‘

    1. Ja das weiß ich wirklich noch! Rings um uns nur Berge die alle gleich aussahen! Ich schätze ich habe nur einen guten Orientierungssinn, wenn mich kein Grünzeug ablenkt 🙂
      Unser Klo braucht nur 0,0L Wasser, in dem Fall sollten die Flugzeugingenieure sich mal was bei uns abschauen!

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