Mit Ach und Krach durch die Algarve

Einen Monat haben wir gebraucht um von Lissabon weiter in den Süden nach Spanien zu fahren. Grob geschätzt waren wir länger in Portugal, als im Baltikum und in Skandinavien zusammen. Woran liegt das?

Eine Menge toller Orte, die zum Verweilen einladen

Praia da Barriga : Hoch oben auf dem Berg hat man einen tollen Überblick über die Küste

Die portugiesische Atlantikküste gehört zu den absoluten Highlights auf unserer Reise. Selten haben wir so schöne Anblicke genießen dürfen und gleichzeitig so viel Spaß gehabt.

Wenn man sich erstmal überwindet, gewöhnt der Körper sich schnell an die Kälte und man kann sich von mannshohen Wellen durch das Wasser wirbeln lassen!

Auch wenn wir Herbst haben und die Wassertemperatur nicht unbedingt badetauglich ist, haben wir es uns nie nehmen lassen, in die Wellen zu springen. Da konnte man nochmal so richtig Kind sein. Und auch an den Sport haben wir uns manchmal erinnert.

Gibt es einen besseren Ort, um seinen Morgensport zu machen?

Also die portugisische Küste können wir schonmal rundum empfehlen. Besonders empfehlen wir Strände abseits der Städte und Dörfer. Hier hat man oft einen wunderschönen und weiten Strand ganz für sich allein. Zumindest außerhalb der Saison 😉

Die Algarve

Im Vornherein wurde uns von vielen Seiten von der Algarve vorgeträumt. Sie ist die südlichste Region in Portugal. Wir waren dementsprechend sehr gespannt! Doch als wir sie schließlich erreichten, waren wir ein wenig ernüchtert. Liegt es daran, dass die ganzen Empfehlungen unerreichbare Erwartungen in uns geschürt haben? Oder liegt es an der Jahreszeit? Auf jedenfall haben wir eine eher karge Region vorgefunden, die zwar immer noch wunderschön, aber bei weitem nicht so grün ist, wie der Norden Portugals.

Ein Einheimischer erzählte uns, dass zwischen den Bewohnern des Südens und den Bewohnern des Nordens eine gewisse Rivalität vorherrscht. Man könnte es vielleicht mit dem Verhältnis zwischen Schwaben und Badensern vergleichen. In dem Sinne sind wir jetzt Verfechter des Nordens 🙂

Also, warum haben wir hier so viel Zeit verbracht?

Sternenklare Nächte sind die besten!

Wie gesagt war die Gegend dennoch unglaublich schön und oft hielten wir es ein paar Tage an einem Strand aus, bevor es uns weiter zog. Dazu kam die Arbeit. Wenn wir mal Strom und Wlan hatten, dann nutzten wir das so richtig aus. Lexi hatte die Arbeit, ich verschickte Bewerbungen, und wir pflegten fleißig unser Aktiendepot. (Oder waren faul… 😐)

Jede Menge Pannen

Doch gegen Ende zog sich unser Aufenthalt schon unnötig in die Länge. Irgendwann bemerkten wir beim Fahren ein seltsames Geräusch. Es tauchte aber nur bei einer gewissen Motordrehzahl auf. Also sind wir auf den nächstbesten Stellplatz (der Parkplatz eines Friedhofs in Alta) gefahren und haben uns das Problem angesehen. Was war es? Ein loser Bolzen, der irgendwo am Motor vibriert hat. Die offene Motorhaube hat sofort hilfsbereite Einheimische angezogen und einer von denen war zufällig Mechaniker. Die Diagnose: Der Bolzen hat zum Zahnriemenspanner gehört und war abgeschert. Wir hatten Glück, dass der Zahnriemen wärend der Fahrt nicht durchgerutscht war und einen Motorschaden hervorrief!

Ein grauer Tag für Plötze

Die nächsten Tage verbrachten wir auf dem Friedhof, wo uns immer wieder neue Mechaniker besuchten, um sich die Sache mal anzusehen. Einer, der seine Werkstatt im nächsten Ort hatte, hat uns dann schließlich dorthin eingeladen. Also habe ich den ADAC gerufen und uns dort hin schleppen lassen. Noch eine Nacht und ein Tag und der Schaden war repariert. 80€ hat das gekostet, wofür ich sehr dankbar bin.

Die Leute von Garagem124 hatten es echt drauf und konnten den Fehler geziehlt und günstig beheben. Ein paar Sticker haben Sie auch noch auf Plötze hinterlassen 🙂

Dann ging es endlich weiter! Als nächstes steuerten wir einen Platz für kostenlosen Strom und Wasser an, weil das schlechte Wetter und ein Baum direkt über Plötzes Solarzellen zu ziemlich leeren Batterien geführt hatten. Dort konnte sich Plötze ein wenig erholen und wir konnten uns endlich wieder eine Dusche gönnen. Auch hier haben wir viel Zeit verbracht, teilweise sinnvoll, teilweise nur zum trödeln.

Und dann kam der letzte Tag, Portugals Grenzen wurden endlich überfahren und wir schauten voller Vorfreude aufs anstehende Abenteuer. Und dann passierte das:

Lexi war schuld. (Anm. des Korrekturlesers: nein)

So schnell sind wir da leider nicht wieder raus gekommen. Da wir uns bereits am Abend eingegraben hatten, haben wir uns erstmal mit unserem Schicksal abgefunden und ich habe noch mal ein bisschen fotografieren geübt.

Nachtaufnahmen sind toll. Aber irgendwann muss ich mal lernen, nachzubearbeiten.

Am nächsten Tag haben wir uns dann eine Weile damit abgemüht, Plötze auszugraben. Das hat jede Menge Leute angezogen, die uns fleißig auf spanisch Tipps gegeben haben. Dass wir nichts verstanden haben, hat sie nicht gekümmert. Irgendwann sind dann auch noch ein paar Senioren mit Schaufeln, Brettern und einem Vorschlaghammer gekommen. Die haben uns dann beim Ausgraben geholfen und wir konnten tatsächlich aus dem Sand raus.

Das ist voller Einsatz! Lexi und ich standen denen nur im Weg.

Unter dem Strich war unser Aufenthalt in Portugal ein voller Erfolg. Aber das ist auch nicht schwierig. Das Land macht es einem wirklich leicht, eine tolle Zeit zu haben. Die ganze Gegend strahlt Gelassenheit aus und der wunderschöne und wilde Ozean fordert immer wieder dazu auf, sich mit ihm anzulegen.

Bis zum nächsten Mal, Portugal!

4 Gedanken zu “Mit Ach und Krach durch die Algarve”

  1. Meine liebe Tochter, da Portugal schon viele Jahre auf der langen Liste meiner Wunschziele und Traumorte ganz oben steht, sprichst du mir sehr aus dem Herzen.
    Die Bilder sind wundervoll – da gibt es nichts nachzuarbeiten!
    Ich reise in Gedanken und im Herzen mit!

    1. Dann wird es mal höchste Zeit statt schon wieder nach Marokko mal nach Portugal zu reisen 😉
      Wobei ich es auch verstehen kann, wenn es dich nach Marokko zieht! 🙂

  2. Es stimmt überhaupt nicht, dass Männer besser Auto fahren können wie Frauen. Sie können genau so in ein Sandfeld geraten und stecken bleiben ….. ok, vielleicht nicht ganz so oft, aber trotzdem ….

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